Qi ~ Die Lebensenergie

Die Lebensenergie ~ Qi belebt und durchflutet alles, den Makrokosmos (Umwelt und Natur) sowie den Mikrokosmos (Mensch). Sie ist in verschiedenen Kulturen bekannt, in Indien heißt sie Prana und im Deutschen nennen wir sie Orgon (nach Wilhelm Reich).

Qi lässt sich übersetzen als Energie & Information.

Wo befindet sich aber dieses Qi? Als gutes Beispiel soll das Modell eines Atoms dienen. Die aus Materie bestehenden Teile dieses Atoms sind, wie uns bekannt ist, Protonen und Neutronen im Kern und in der Hülle darum herum kreisende Elektronen. Wenn man sich die Bahnen der Elektronen in den Mauern des Kölner Doms vorstellt, dann wäre der Kern, in der Mitte des Doms schwebend vergleichsweise etwa so groß wie ein Golfball.

Der schweizer Atomphysiker Dr. Carlos Rubbia bekam für die Berechnung der Formel (eine Naturkonstante), die das Verhältnis von Materie zum diese umgebenden "leeren" Raum beschreibt den Nobelpreis.

Dieses Verhältnis ist: 1 : 9,746 x 108 ...also nur ca. 1 Milliardstel ist Materie!!! der Rest ist "leerer " Raum, oder besser gesagt Qi, Energie und Information, die diese Materie formt und belebt.

Yin & Yang:

Durch die Bewegung von Qi entstehen die beiden Urprinzipien Yin und Yang. Yang wird als der Teil verstanden, der Aktivität/Energie repräsentiert, somit hell, oben, schöpferisch etc. ist ~ Yin als das Passive/Subtanz, entsprechend dunkel, unten, aufnehmend ist. Sie erzeugen und überwinden einander, sind Gegensätze und können doch nicht ohne den jeweils anderen existieren (ähnlich der zwei Seiten einer Medaille), sie ergänzen einander. Beispiele: Der Tag-Nacht-Rhythmus oder die   sonnenbeschienene bzw. Schatten­seite eines Berges.

Das Yang bewegt das Yin ~ das Yin nährt das Yang

Die fünf Wandlungsreiche

Diese Energiequalitäten spiegeln den Kosmos und werden eingeteilt in Wasser ~ Holz ~ Feuer ~ Erde ~ Metall. Über die Entstehungs­reihe, die jedem Wandlungs­reich zugeordnet ist (eine Richtung, kosmische Energie, Farbe, Geschmack etc.) manifestiert sich ein Organpaar ~ im Feuer zwei, das materielle/absolute Feuer (Herz und Dünndarm) und das immaterielle/ergänzende Feuer (San Jiao (dt. Drei­facher Erwärmer) und Xin Bao (dt. Herzmeister bzw. Perikard).

Ernährungszyklus: Ein Wandlungsreich ernährt das jeweils folgende (Mutter-Kind-Zyklus).

Kontrollzyklus: Ein Wandlungsreich kontrolliert das jeweils übernächste (Großmutter-Enkel-Zyklus).

Wichtig bei der Behandlung ~ ... wo kann der Therapeut Potenziale erkennen, um einen geschwächten Bereich zu unterstützen.

Energiekanäle & Resonanzpunkte

Im Körper lassen sich Bereiche lokalisieren, in welchen das Qi einer bestimmten Qualität zirkuliertt ~ die Energiekanäle (Jing Luo Mai ~ Wege des Lichts). Es werden Haupt- bzw. Nebenkanäle, oberflächliche und tiefe Kanäle sowie Seitenverzweigungen unterschieden. Im Gesamten handelt es sich um ein einziges System, welches zusammenhängend ist.

Die Resonanz- oder Akupunkturpunkte befinden sich auf der Körperoberfläche und sind Einlassstellen, an denen das Qi einer bestimmten Qualität erreicht werden kann. Hier setzt der Akupunkteur die Nadel, um den Energiefluss zu harmonisieren.

Diagnostik

Das ausführliche Anamnesegespräch, welches genau auf die akuten Beschwerden eingeht, zusätzlich jedoch die Krankheitsgeschichte (z.B. die erste "schwere" Erkrankung als Kind), die Lebens­umstände (berufliche/private Zufriedenheit), Essgewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen (z.B. das Wetter oder Farben betreffend) etc. des Patienten abfragt, lässt für den Behandler ein Gesamtbild der zu therapierenden Person entstehen.

Des Weiteren werden in der Traditionelle Chinesische Medizin folgende diagnostische Mittel verwendet: Einschätzung der Gesichtsfarbe (Antlitzdiagnose), die Tastung des Pulses (Pulsdiagnose), die Betrachtung der Zunge (Zungendiagnose).

Alle gewonnenen Informationen werden nach "chinesischen" Gesichtspunkten (u.a. Einordnen in die Wandlungsreiche) analysiert und hieraus ein Behandlungsplan erstellt.

Behandlung

Die Traditionelle Chinesische Medizin verwendet fünf Hauptbehandlungskonzepte: Akupunktur, Kräuterheilkunde, Ernährungslehre, Tuina und Tai Qi & Qi Gong. Alle unterstützen bzw. regulieren den harmonischen Qi-Fluss, sind also therapeutisch einsetzbar.

In der Akupunktur werden unterschiedlich Nadelmanipulationen (Vibration, Tonifikation, etc.) verwendet, um den Qi-Fluss entsprechend zu beeinflussen.

Moxibustion ist das Verbrennen von Beifusskraut, um dem Menschen Wärme zu zuführen ~ bei Energielosigkeit oder eingedrungener Kälte. Es wird entweder direkt auf den Nadelkopf aufgesetzt oder in gepresster Form (als Zigarre) glühend nahe über den entsprechenden Resonanzpunkt gehalten.